




Chronik von Glashagen Hof und Glashagen Dorf
Von Axel Kähler
von Kristina Besier
Als ich den Gemeindebrief das erste Mal sah, wunderte ich mich über die merkwürdigen Tierfiguren auf der ersten Seite. Den Hahn kennt man ja, aber die anderen? Es sind Fabeltiere, die Sie in der Kirche finden können. Im Christentum gibt es eine reiche Tiersymbolik.
„Die Kirche von Steffenshagen entdecken“ weiterlesenSilva Radloff, ist 1936 als Sechsjährige mit ihrer Familie auf den Hof II nach Glashagen gekommen und hat bis 1954 hier gelebt, sie erinnert sich an Vergangenes:
„Erinnerungen von Silva Radloff, geb.Breide“ weiterlesenDazu finden wir im Protokollbuch der Gemeinde am 2. September 1892 den folgenden Eintrag:
„1892 Choleraepidemie in Mecklenburg“ weiterlesenAls erste statistische Erhebungen in unserer Region gelten die Beichtkinderverzeichnisse der Kirchen von 1704 und 1751. Sie befassen sich ausschließlich mit der Erfassung der Bevölkerungsdaten. In diesen Jahren waren die Pastoren Mecklenburgs angewiesen, die Beichtkinder in ihren Kirchspielen zu erfassen. Immer häufiger waren die Kirchenbücher die alleinige frühe Form der zuverlässigen Beurkundung von Personendaten.
„Statistische Erhebungen“ weiterlesenIm November 2011 reifte der Entschluß, die letzte Lücke der Gemarkungsgrenze der Gemeinde Retschow zu beflanzen. Damit ist nun die kilometerlange Hecke ringsherum vollständig. Eine gute gemeindeübergreifende Aktion: Die Pfähle und der Wildschutz-Umzäunungsdraht kamen aus Gemeindebestand der Gemeinde Retschow. Die Pflanzen hat der Bürgermeister Schoppmeyer von der Pflanzenbörse organisiert. Das Pflanzbett hat der Reddelicher Landwirt Ruppert von Jeinsen gezogen. Zwei Reihen Pfähle gegraben und Draht gezogen hat Lutz Hoffmann. Unter Anleitung des Gärtners Hans Georg Niemann haben weitere Glashägerinnen und Glashäger die Pflanzungen durchgeführt.
„Pflanzaktion im Herbst 2011“ weiterlesenForstliche Rettungspunkte sind definierte Orte im oder am Wald, mit deren Hilfe man im Notfall seinen genauen Standort beschreiben kann. Die Markierung besteht aus einem Landkreiskürzel und einer mehrstelligen Nummer. Anhand dieser Nummer kann die Leitstelle schnell feststellen, wo genau Hilfe benötigt wird. 2019 ist so ein selbsterklärendes Schild auch bei uns am Westende der Dorfstraße am Hauptzugang, der Hauptschneise zum Wald aufgestellt worden.
„Rettungspunkt auch in Glashagen“ weiterlesenHerzstück des Nachlasses von Richard Wossidlo ist ein Feldforschungsarchiv, eine zwei Millionen Belege umfassende Zettelsammlung. Das von 1883 bis 1939 mit mehreren hundert Helfern aus vielen Regionen Mecklenburgs zusammen getragene Archiv dokumentiert in territorialer Geschlossenheit und systematischer Ordnung Bräuche, Volkserzählungen (Sagen, Legenden, Märchen, Schwänke, Sprichwörter, Redensarten usw.) und Volkslieder, die Bereiche des Volksglaubens und der Volksmedizin.
„Glashagen in Wossidlo´s Sagensammlung“ weiterlesenAuf Initiative der Gemeindevertretung wurde im Februar 2020 ein „Subbotnik“zum Aufräumen des Gutsparks gestartet.
„2020: Aufräumaktion für den Gutspark Glashagen“ weiterlesenFlurnamen sind Ortsbezeichnungen innerhalb einer Gemeindeflur, die eine allgemeine oder genauere Ortsbestimmung zulassen. Innerhalb der Kommunikation der Menschen bei der Beschreibung eines bestimmten Ortes oder auch der Abfassung von Verträgen haben sie von alters her und gerade früher eine sehr wichtige Rolle gespielt. Die Auffindung bestimmter frei in der Natur liegender Flächen war nur so möglich.
„Flurnamen um Glashagen Hof und Dorf herum“ weiterlesenVolker Häusler war von 1983, dem Jahr der Gründung der
Kreisarbeitsgruppe Ur- und Frühgeschichte, bis zu seiner Pensionierung 2010 deren Leiter. Der gelernte Diplomlandwirt wohnt seit 1974 in Kühlunsborn und interessiert sich seit seinem ersten Fossilfund, 1958 in Kühlungsborn, für Archäologie. Bis heute hat er ca. 1.900 Stücke in der Region gefunden und archiviert. Seit 1981 ist er Bodendenkmalpfleger im Kreis Bad Doberan. 1995 erschien sein Buch Zwischen Recknitz und Salzhaff – ein archäologischer Überblick des Landkreises Bad Doberan.
Von 1991 bis 2010 war er hauptamtlicher Kreisbodendenkmalpfleger bei der unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises Bad Doberan. Zu den Aufgaben in der Bodendenkmalpflege gehören:
Zur Person von Erika Westendorf: In Stülow geboren war sie langjährige Lehrerin und an der Geschichte um Doberan und den Dörfern Stülow und Glashagen besonders interessiert. Als Junglehrerin im 2. Weltkrieg 1939-45 auch in Dorfschulen im Doberaner Umland tätig. Nach 1945 bis zu ihrer Pensionierung unterrichtete sie in Bad Doberan. Diese Ausführungen sind in Zusammenarbeit mit Professor Gierke entstanden. Beide sind leider nicht mehr am Leben.
„1946: Erinnerungen von Erika Westendorf“ weiterlesenAls Auszug aus einem längeren Bericht von Günter Lack, hier der Zeitpunkt der Familie nach dem Eintreffen am Bahnhof Reddelich. (Lt. Meldebuch Bad Doberan [02] am 05.02.1945). Die Flucht begann im Heimatort Memel, Einschiffung in Gotenhafen über die Ostsee nach Sassnitz und schließlich nach Reddelich und endete in Glashagen auf den Hof I beim Bauern Eimterbäumer:
„Erinnerungen von Günter Lack, Hufe I“ weiterlesenGlashagen, am 16. 4. 1944
Heute will ich nun einen längeren Brief von Glashagen schreiben. Er soll mehr oder weniger ein Rundbrief werden.
„1944 Tagebuch Editha Ollermann, Hufe I, Bericht.“ weiterlesenvon Ernst Niemann (1925 bis 2016), Landwirt auf der Büdnerei № 4a
„Ernst Niemann, Erinnerungen“ weiterlesenPosthülfsstellen wurden von privaten Dorfbewohnern geführt, um die segensreichen Leistungen der Post auch auf dem Lande anzubieten. Üblicherweise erfolgte die Meldung der Eröffnung einer Posthilfsstelle oder der Erweiterung einer Poststelle im Regierungsblatt, hier z.B. der 9. August 1898. (Siehe Bild unten). So geschehen für das Dorf Glashagen. Am gleichen Tage wurde durch das Großherzoglich Mecklenburgische Ministerium des Innern befohlen, daß im Nachbardorf Reddelich in der Häuslerei 18 eine schon bestehende Posthülfstelle in eine Postagentur umgewandelt werden sollte. Hier im Dorf ging es um die Eirichtung der kleinsten Einheit einer Posthilfstelle. Carl Mahn aus Glashagen ist erster Mitarbeiter/Verwalter der Posthilfsstelle. [28, 1900] Bezeichnenderweise war der gleiche Mann auch der dörfliche Nachtwächter, dem im April 1900 von der Gemeindevertretung weiterhin 10 Mark für die Fortsetzung der Nachtwächtertätikeit bewilligt wurde. [5]
Carl Mahn war von Beruf Schustermeister und zog im November 1871 in eine Einliegerwohnung des Büdners Uplegger. [5]
In Reddelich befand sich von dem Zeitpunkt ab arbeitsteilig eine Postagentur und dementsprechend ein Herr Dreyer der erste Postagent. Die Landbriefträger waren Angestellte der Agentur in Person Rudolf Malchow und Hans Vick. Sie waren mit einem Fahrrad unterwegs das einen speziellen Gepäckträger zur Aufnahme der Postsendungen hatte. Einer oder eine von ihnen war auch für Glashagen zuständig.
Die Postülfstellen, wie in unserem Dorf waren berechtigt Briefe und Päckchen anzunehmen und gleichermaßen auszugeben. Das Bindeglied zur amtlichen Post war in weiteren postalischen Leistungen der Landbriefträger. Bis 1945 floß in diesem kleinen Geschäft ein amtliches Bestellgeld als Entschädigung, das durch Duldung der Postverwaltung (mit amtlicher Genehmigung) unter den Beteiligten blieb. Das Porto wurde selbstverständlich entsprechend der landesüblichen Tax-Ordnung extra abgerechnet. Beide Posttellen sind in ihrer Zeit ganz sicher freudig in Anspruch genommen worden.
Nach 1945 ist viele Jahre Frau Westendorf aus Reddelich und in späterer Zeit waren Herr Hans Uplegger undd Frau Newedunski aus dem Dorf Glashagen und Frau Kaufmann vom Hof die Landbriefträgerinnen. Übrigens wurde nach dem Krieg um 1950 das erste öffentliche Telefon im Gemeindebüro für alle nutzbar und danach in der „Poststelle“ installiert und stand während der vormittäglichen Öffnungszeit zur Verfügung.
Das erste öffentliche Telefon im Dorf überhaupt wurde 1913 im Forsthaus eingerichtet. Damals war Herr Fietensee Holzwärter und Verwalter dieses Telefons.
Mit der Verwaltung postamtlichen Telefons war der Telegrammdienst verbunden. Die Dorfbewohner konnten an dieser Stelle Telgramme aufgeben und empfangen. Man suchte die Telefonstelle auf und füllte dort ein amtliches Formular mit der Adresse des Empfängers, dem gewünschten Text und seinem Absender aus. Dann wurde alles durch den Inhaber des Telefons telefonisch an die Zentrale weitergeleitet, nachdem man die Grundgebühr plus Anzahl der Silben bezahlt hatte. Umständlicher für den Poststelleninhaber waren schon ankommende Telegramme. Sie waren wiederum auf ein amtliches Formular zu schreiben und dem Empfänger sofort (auch bei Wind und Wetter) zuzustellen. Eine Extraaufgabe für den Zusteller, wenn man die Entfernungen zwischen der Poststelle und dem Empfänger berücksichtigt, keine leichte.
Das Kloster Doberan und die Rolle der Zisterzienser sind bedeutsam für Glashagen. Der Ort wurde vom Kloster gegründet und gehörte diesem bis zur Reformation.
„Das Kloster Doberan und die Rolle der Zisterzienser“ weiterlesenIn Abständen wurden seit den 1930er Jahren Luftbilder von den Gemarkungen erstellt. Diese sind heute wertvolle Zeugnisse für die damalige Bebauung und Bewirtschaftung der Flächen.
„1953: Befliegung von Glashagen“ weiterlesenDie Gesamtzahl beträgt 182 bestehend aus: 53 Männern, 68 Frauen, 61 Kindern; davon 35 Jungen und 26 Mädchen. Zum evangelischen Religionsverhältnis gehören 159 Personen, zum katholischen 23. [48]
„Umsiedler Mai 1945“ weiterlesenIn den ersten Maitagen 1945 ist die sowjetische Rote Armee aus Rußland kommend im Kreis Bad Doberan angekommen. In einer Abhandlung zur Geschichte der Stadt Bad Doberan ist nachgewiesen:
„1945: Kapitulation Deutschlands“ weiterlesenIm Namen der Bauern und Büdner des Amtes Doberan wurde, anläßlich der Wiedereinsetzung des Herzogs als Regent Mecklenburgs am 28. November 1747, ein Ehrengedicht verfasst.
„1747: Ehrengedicht für den Herzog Christian Ludwig“ weiterlesenEine Urkunde aus dem Jahre 1312 ist ein sehr frühes Beweisstück für die Existenz der Ortschaft Glashagen im Bereich des Klosters Doberan. In dieser Urkunde sind mehrere Ortschaften genannt, die jede für sich Ansprüche auf Entschädigung für erlittene Plünderungen an Rostock stellten. Verursacher waren Rostocker Truppen.
Was war dem voraus gegangen?
Heinrich der Löwe lag mit den beiden Seestädten Rostock und Wismar im Kampf. Beide Städte waren damals eigenständig, hatten eine Sonderstellung und gehörten nicht zum Doberaner Klostergebiet. Verbündeter Heinrichs war der Dänische König Erich. Die Rostocker betrachteten das Klostergebiet als dänisches und somit feindliches Gebiet und überfielen einige Dörfer und beraubten die ansässigen Bauern. Aus diesem kriegsrechtlichen Irrtum entstand ein Rückgabeanspruch des Klosters. Ihm verdanken wir die Entschädigungsforderungen einschließlich der Nennung einiger aufschlußreicher Einzelheiten. Die Urkunde wurde mehrfach aus dem Lateinischen übersetzt, in einer Übersetzung bei Baumgarten [09] lautet der Abschnitt für Glahagen:
Schäden in Glashagen:
Dem dort wohnenden Arnold trieben sie fünf Schafe im Wert von 15 Schillingen fort. Dem großen Johannes trieben sie ein Pferd im Wert von 6 Mark fort. Dem Johannes Dannebel raubten sie ein Pferd im Werte von 5 Mark. Der Schütze Henning kaufte sich aus der Gefangenschaft für 10 Mark frei. Ludolf kaufte zwei Pferde für 2 Mark zurück. Eda (Bäuerin) kaufte ein Pferd für 8 Schillinge zurück. Heinrich von Badenmühlen verlor Mühlengeräte im Werte von 2 Mark. Die erste Pfändung umfaßte 34 1/2 Mark, die zweite 15 Mark weniger 1 Schilling (75 Mark und 15 Schilling.
[09]
Eine weitere Schadensaufstellung von 1312 nennt den S c h ü t z e n Henning (woanders Hence)
Der Recherche von Professor Giercke [25] verdanken wir diese Urkunde nebst Übersetzung. Die graphische Ausführung des Originals ist ausgesprochen interessant und läßt auf ein gehobenes Schreibbüro der damaligen Zeit (Kloster) schließen. Inhaltlich bestätigte die Urkunde vorangehende Zehnt-Überlassungen abermals. Auch wurde noch einmal der Zweck der großzügigen Überlassungen, nämlich die Erlangung des Seelenheils des Schenkenden genannt. Das Seelenheil, wurde gern vor gefährlichen Unternehmungen, wie weiten Reisen, auf diese sehr teure Weise erworben.
„1297: Weitere frühe Erwähnung von Glashagen“ weiterlesen