1892 Choleraepidemie in Mecklenburg

Dazu finden wir im Protokollbuch der Gemeinde am 2. September 1892 den folgenden Eintrag:

  1. Zu heute war die Dorfversammlung geladen zur Berathung und Beschlußfassung über Einrichtungen in hiesiger Gemeinde bei der jetzt drohenden Choleragefahr. Sämtliche Mitglieder, 6 an der Zahl, hatten sich eingefunden. Es wurde beschlossen beim Lehrer Methling hierselbst ein Depot zu errichten. Der Schulze Borgwardt versprach ungesäumt dafür zu sorgen hinlänglich Quantitäten Desinfektionspulver und Kali…? tropfen lagern, damit der Lehrer Methling besonders das Pulver an unbemittelte verabfolgen könne, auch zur unentgeltlichen Abgabe der Tropfen im Notfall imstande sei.
  2. Wurde der Altentheilerkaten des Schulzen Borgwardt, der zur Zeit unbewohnt ist, zur eventuellen Aufnahme von Cholerakranken bestimmt. Schulze Borgwardt versprach diesen Katen unverzüglich dazu zu bringen, daß Kranke darin aufgenommen werden können.
  3. Wurde ein Kirchhof für Cholera -Leichen ein kleines Ackerstück in den Gemeindeländereien, 69 Quadratruthen groß, hart am Heidenholz gelegen, ausersehen.

Es folgen die Unterschriften: Bogwardt, Schulze; Westendorf [05; Seite 120]

Artikel aktualisiert am 09.04.2023