Ein wichtiges Kriterium, warum die meisten Menschen sich als Krone der Schöpfung sehen, ist die Fähigkeit des Menschen, die Natur für seine Zwecke umgestalten zu können. Davon machten auch die Glashäger seit jeher gebrauch und das; mal mehr, mal weniger. Verschont geblieben sind wir, dankenswerter Weise, von den ganz großen Veränderungen. In unserer Region wurden keine Flüsse umgeleitet oder neu gegraben, keine Berge abgetragen oder neu aufgeschüttet, keine kilometertiefe Löcher in die Erde gegraben oder Landstriche radioaktiv oder chemisch verseucht. Es sieht auch nicht danach aus, dass derartiges in Zukunft passiert. So beschränkt sich die Einflußnahme auf das Umfeld in der Hauptsache auf den Straßen- und Wegebau im Ort und rundherum.
Ein unbekannter Autor hat, nach Veröffentlichungen von K. F. Schmettau, einen Lageplan von Glashagen Ende des 18. Jahrhunderts erstellt:
Wegebau in Glashagen
An der Schwelle zum 19. Jahrhundert war die Wegeführung durch die Dörfer Mecklenburgs eine gänzlich andere als heute. Nachfolgende Karte gibt eine gute Vorstellung dazu: Beispielsweise war die markierte Straße von Wismar nach Rostock ab dem Mittelalter eine wesentliche, wenn nicht sogar „die“ von West nach Ost verlaufende Handelsstraße. In userem Bereich befand sich im Dorf Retschow die Anbindung in Richtung Nord-Süd. Dieser Knotenpunkt wird ausdrücklich in einem Edict von 1701 genannt.
Erst die Fertigstellung der heutigen F 105 ermöglicht 1848 die Umwidmung dieser Straße zu einem untergeordneten sog. Comunikationsweg. 1) Medien 1702- Edict -Wege und 2) 1800- Mecklenburger Fernstraßennetz-2
1850 gab es im Schulzenhaus ein Treffen mit dem Amtsrat Hundt. Dort wurde über die Befestigung eines Weges durch das Dorf gesprochen. Wegen seiner Bedeutung und der Aussicht auf eine endlich befestgte Dorfstraße wurde der Inhalt des Treffens protokolliert:
Die Wegebesserung im Dorf ist ein dauerndes Problem und über viele Jahrhunderte eine der ersten öffentlichen Leistungen der Dorfbewohner. So enthält das Protokollbuch der Gemeinde viele diesbezügliche Eintragungen. Das ewige Mittel zur Wegebesserung war Kies, mit dem die schadhaften Stellen und Bereiche aufgefüllt wurden. Bestenfalls wurden, dort wo durch schwere Langholzfuhrwerke besondere Belastung bestand, sogenannte „Knüppel“ quer zur Fahrbahn als Kofferung unter dem Kies/Lehmgemisch eingebracht. Bei der ebenfalls problematischen Kiesbeschaffung mussten die Forstverwaltung oder ein Bauer mit „eigener“ Kiesgrube im Dorf, zum Beispiel Bauer Brinckmann in Reddelich gegen Bezahlung in Anspruch genommen werden.