Büdnerei № 3

Errichtet wurde die Büdnerei № 3 im Jahr 1821 von Christian Garve, dem Bruder von Heinrich Garve Büdnerei Nr.2. Gelegen ist diese, als sogenanntes Pfeifengrundstück südlich der Dorfstraße (siehe Lageplan unten).

Lage der Büdnerei in der Feldmark.

1864 wurde die Büdnerei an Johann Uplegger verkauft.

Zur Volkszählung von 1867 wurde als Büdner Johann Uplegger (geb. 1824) genannt, der dort mit weiteren drei Personen lebte, davon ein Kostkind. Als Einlieger lebten dort:

  • Der Arbeitsmann Heinrich Löning mit drei Personen,
  • Johann Schümann mit sieben Personen, davon die ungetaufte Maria Riebe (geb. 28.11.1867) und Kostkind,
  • Joachim Schreiber mit einer weiteren Person und
  • Arbeitsmann Friedrich Bohm mit zwei Personen.

1884 wurde die Büdnerei durch die Erben des Johann Uplegger öffentlich versteigert. Den Zuschlag bekam Johann Griese aus Steffenshagen.

Großherzoglich Mecklenburgisches Amtsgericht
Doberan, am13. Juni 1884

Gegenwärtig:

Amtsrichter Weltzin aus Kröpelin in Vertretung als Richter,

Aktunariatsgehilfe Hintzelmann als Gerichtsschreiber,

Zum öffentlich meistbietenden Verkaufe der den Erben des Büdner Johann Uplegger zu Dorf Glashagen Büdnerei Nr.3 zu Dorf Glashagen auf heute Termin an, welcher bekannt gemacht ist durch Insertion in die „Mecklenburgischen Anzeiger“ vom 27. Mai des Jahres; den „Allgemeinen Rostocker Anzeiger“ vom 28. Mai d.J.; die „Rostocker Zeitung“ vom 25. Mai d. J. und 8. Juni d. J. sowie durch Anschlag an die Gerichtstafel.

Vor dem Verkaufstermin traten vor:

  1. Der Holzwärter Lübbert als Vormund der Upleggerschen [unleserlich] zu Dorf Glashagen,
  2. Die Witwe Uplegger geb. Letta daselbst. –

Mit derselben wurden die Verkaufsbedingungen durchgesprochen und wurde insbesondere … Abänderungen beschlossen, welche den Bedingungen sofort hinzugefügt worden sind.

Sodann traten mit vor die Kaufliebhaber und wurden denselben die Verkaufsbedingungen sowie der § 45 der Verordnung vom 24. Mai1879 in Nr. 1-5, 9 und 11 verlesen. Hiermit wurde die Büdnerei Nr. 3 zu Glashagen zu Bot gebracht.

Es boten:

  • Büdner Niemann 6.000 Mark,
  • Weber Schuhmacher 6.300 Mark,
  • Büdner Griese, Steffenshagen 6.320 Mark,
  • Schuhmacher 6.340 Mark
  • Es bot schließlich: Büdner Griese in Steffenshagen 7.600 Mark

Da sich nach dreimaligen Aufrufe kein Ueberbieter fand wurde die Versteigerung für geschlossen erklärt.

1897 Gesamtfläche in der Kanon-Regulierungs-Periode 1882-1902: 1 Hektar, 96 Ar, 83 Quadratmeter Kanon 55 Mark 8 Pfennige; Brandkassenwert der Gebäude 12oo Mark.

Zur Volkszählung 1900 wurden auf der Büdnerei registriert: Büdner Joh. Griese (geb. 1846)
Einlieger: Arbeitsmann Johann Hallier (geb. 1844), mit drei Personen und Arbeiter Johann Siems mit drei Personen.

1920 wurde die Büdnerei an Annemarie Leu verkauft. Diese war zum Kaufzeitpunkt noch minderjährig und wurde von ihrem Vater, Berhardt Leu vertreten.

Kaufvertrag von 1920 [Quelle 01]

1924 Büdner ist ein gewisser …?Lau er ist erfolgreicher Bittsteller und erhält für eine Periode (1924/25) 20 Mark Pachterlaß. s. Sign. 11391 5.12 – 4/2

1945 ist die Büdnerei im Besitz der Famie Albert Niemann danach Familie Karl Heinz Roßmann und Gerda Roßmann

Allgemeine Informationen zu Glashagens Büdnereien
Artikel aktualisiert am 07.10.2024