1872, Einquartierung von Soldaten in Glashagen

Zu einer angeordneten Einquartierung von Militär wurde die Dorfversammlung berufen, die auch vollzählig erschien. Im Protokollbuch der Gemeinde wurde im November 1872 eingetragen:

Es wurde, wegen einer Quartierleistung im Friedenszustande festgelegt, daß nach der Reihenfolge: Hufe Nr. I vier Mann und zwei Pferde; Hufe Nr.II ein Mann, zwei Pferde und ein Offizier; Hufe Nr. III Vier Mann und zwei Pferde aufzunehmen wären. Elf Büdner hatten je zwei Mann; der Holzwärter einen Offizier; der Lehrer einem Mann ein Quartier zu gewähren. In der Summe waren dies für das Dorf Glashagen: 32 Mann, sechs Pferde und zwei Offiziere.

Sollte eine höhere Einquartierung belastet werden, so kommen, die bei den drei Erbpächtern und im Schulhause hierselbst, gegen einen Ersatz á Mann 12 Schilling am Tag unter. Pferde bei den drei Erbpächtern á Pferd 16 Schilling am Tag. Weniger und ungleiche Quartierungen werden am Schluss von allen Quartiergebern entschädigt. Sollten noch Offiziere hinzu kommen, so wird ein Offizier auf drei Mann gerechnet. Alle übrigen Mannschaften ist beschlossen aus einer Kasse, welchen von den an die Einqurtierung Beteiligten errichtet wird, obige Vergütung an die Quartiergebung zu zahlen.

Unterschriften:
Schulze Borgwardt, Büdner Thamms

Ein P.S. auf gleicher Protokollseite:
Dieser obige Plan wurde gleich etwas verändert, sollten die Büdner zu sehr belästigt werden. Dafür wurde festgestellt an das Amt: Hufe Nr. I vier Mann, zwei Pferde; Hufe Nr. II ein Mann, zwei Pferde und ein Offizier; Hufe Nr. III ein Mann, zwei Pferde und ein Offizier; Holzwärter zwei Mann; Lehrer ein Mann; jeder Büdner ein Mann. Nach dem mit b): oben weiter
[05]

Seite des Protokollbuches [05] zu den Einquartierungen von 1872
Artikel aktualisiert am 18.08.2023