In Mecklenburg grassierten mehrere Rinderseuchen mit tödlichem Ausgang. Die Verluste hatten existenzbedrohende Ausmaße, weil ganze Herden krepierten. Es war daher ein außerordentliches allgemeines Interesse an der Eingrenzung oder sogar Beherrschung der Seuche vorhanden. Länderübergreifend wurden verzweifelt tierärzliche Behandlungsformen gesucht. An einer für die damaligen Verhältnisse wohlorganisierten Versuchsreihe beteiligte sich u. a. der Pächter des Hofes Glashagen mit einigem Erfolg. Die Auswertung verschiedener Inoculationen erfolgte im Hannoverschen Magazin 1779
Auf Seite 2 unter Nr. 12 erklärte August Gottlieb Lübke als derzeitiger Pächter von Glashagen Hof, daß seine inoculierten Rinder zwischen die verseuchten gezogen sind und nicht angesteckt wurden. Als Zeugen traten der Amtmann Brüning (höchster Herzoglicher Beamter des Amtes Doberan) und der Amtsschreiber Fulda auf.
Auf Seite 3 unter 1) wurde die Gesamtzahl von 168 Rindern angegeben, 96 Rinder waren durchgeseucht, also erhalten geblieben und 72 Stück waren gestorben. Beachtlich ist nebenbei die Größe der Herde zur damaligen Zeit auf dem Hof Glashagen.
Im übrigen wurden immer wieder aus verschiedenen Gründen die Rinder geimpft. Von einer sogenannten Durchimpfung ist in einem Sitzungsprotokoll der Gemeinde aus dem Dezember 1947 die Rede. Hier erhalten die Bauern Ernst Niemann und Ewald Klempke für Hilfestellung bei der Rinderimpfung im Dorf durch einen Veterinär für 18 Std. pro Kopf 0.50 Mark pro Stunde.
Das sich, aus tierhygienischer Sicht, etwas ändern musste im Land, zeigen die dazu erlassenen Edikte des Herzogs. Diese wurden offensichtlich nur lax umgesetzt, wie die unten stehende Mahnung von 1750 beweist:
Artikel aktualisiert am 23.05.2023