1946-Erinnerungen-Erika-Westendorf-4a_1

GUT GLASHAGEN. Aus den Erzählungen der Großeltern sind mir zwei Namen bekannt. Flint und von Blücher. Einer von beiden hatte einen Sohn, der einer Aufforderung zum Duell nicht nachkommen wollte, deshalb ging er nach Amerika. In meiner Jugend war der Besitzer ein Baller. Er hatte mit der ersten Frau 6 Mädchen, bei der Geburt des 6. starb sie im Moorbad, damals auch Krankenhaus, gleichzeitug starb dort auch die Herzogin Adolf-Friedrich von Mecklenburg. Es muß Anfang der 20iger gewesen sein. Ballers 2. Frau bekam dann nur Jungen, 6 an der Zahl. Sie beschäftigten damals auf dem Gut zwei Mädchen, die nur mit der Kinderwäsche beschäftigt waren. Blücher (ein weiterer Gutsbesitzer) ließ im Quellental bohren. Aufmerksam geworden durch schlanke Bäume, die sich mit den Kronen zur Erde neigten (Wünschelruten). Alle Arbeiter vom Gut waren tätig: Carl Reincke , später im Werk Doberan tätig als Vorarbeiter, und Otto Krohn, später Büdner in Stülow ( Büdnerei 5, wo heute Timm wohnt). Das Wasser erwies sich stark siliziumhaltig. (Kieselsäure). Über 100 Quellen wurden im Brunnenhäuschen gesammelt und in zwei Leitungen mit natürlichem Gefälle nach Doberan geleitet (Keramik und Kupfer). Von der Kupferleitung will die Glashäger heute nichts mehr wissen. Heute kommt das Wasser aus Tiefbrunnen eines angekauften Areals von Hohenfelde.